Die Schule AFA hat nach den langen Sommerferien Anfang Februar die Tätigkeiten wieder aufgenommen. Da Manaus jedoch unerwartet von einer zweiten, sehr harten Corona-Welle mit einer mutierten Virusvariante getroffen wurde, musste erneut auf Fernunterricht umgestellt werden. Dieses Mal haben es die Lehrerinnen sogar per Videocall über Zoom versucht, aber die Teilnahme war sehr gering und so sind sie, wie im letzten April, beim Unterricht per Whatsapp gelandet. Familien, die kein Mobiltelefon oder kein Papier bzw. Hefte haben, können das nötige Material bei der AFA abholen.
Jede Klasse hat ihre Whatsapp-Gruppe und so werden Übungen in diese Gruppen gestellt und per Video oder Sprachnachricht schicken die Lehrerinnen die dazugehörenden Erklärungen. Die Eltern fotografieren am Schluss die Resultate und schicken diese direkt an die Lehrerin zur Kontrolle. Haben die Kinder Aufgaben, bei welchen es ums Lesen geht, nehmen die Eltern sogar einen kleinen Film auf.
Der Präsenzunterricht wird voraussichtlich bereits nächste Woche, vorerst für die kleinen Schüler und in Halbklassen wieder starten. Ab April sollten alle zurückkommen können. Auch wenn das Risiko von Ansteckungen in der AFA auf diese Weise zunimmt, ist es extrem wichtig, dass die Kinder so schnell wie möglich wieder einen geordneten Alltag haben. Die öffentliche Schule ist bereits seit einem Jahr geschlossen und nur die wenigsten Kinder haben die Möglichkeit am Online-Unterricht, für welchen es einen Computer braucht, teilzunehmen. Für die meisten Schüler und Schülerinnen ist die AFA die einzige Bildungsquelle seit letztem März.
Das Team der AFA ist jeden Tag vor Ort, natürlich immer mit Maske. Am Morgen beginnen sie den Tag mit einem gesunden Frühstück. Es ist schon länger geplant, dass das Essen in der Schule gesünder wird. Vorerst kommt leider nur das AFA Personal in den Genuss, aber sobald der Präsenzunterricht wieder startet, werden auch die Kinder mehrmals pro Woche frische Früchte und etwas mehr Gemüse erhalten. Es ist bekannt, dass gewisse Kinder sich sehr einseitig ernähren, obwohl Früchte und Gemüse essentiell für die Entwicklung sind und die Abwehrkräfte stärken – dies wäre in diesen Zeiten umso wichtiger.
Auch das Nähatelier läuft weiter. Zur Zeit bekommen sie zwar keine externen Aufträge, aber dafür haben sie begonnen, Rucksäcke und Kinderkleider zu nähen. Sie verkaufen diese in der Nachbarschaft und machen Werbung über Whatsapp, Facebook und Instagram. Hoffentlich haben sie Erfolg damit. Schön sind die Sachen auf jeden Fall.