Alle Lehrpersonen der AFA hatten Mitte März die Möglichkeit an einem Kurs in der Fundação Almerinda Malaquias in Novo Airão teilzunehmen. Novo Airão ist der Name eines Dorfs und einer grossflächige Gemeinde am Fluss Rio Negro. Teil der Gemeinde ist der Nationalpark und Archipel Anavilhanas. Das Dorf liegt ca. 4 Autostunden entfernt von Manaus.
Die Fundação Almerinda Malaquias (FAM) hat ebenfalls einen Link zur Schweiz. Gegründet wurde die FAM im Jahr 1997 vom Neuenburger Jean-Daniel Vallotton zusammen mit dem Brasilianer Miguel Rocha da Silva mit dem Ziel eine Schreinerei und ein Ausbildungszentrum für die ansässige Bevölkerung zu errichten, um so das übriggebliebene Holz aus dem lokalen Schiffsbau zu verwerten. Mit dem wunderschönen Tropenholz werden seit damals Schmuck, Kunstgegenstände, Accessoires und Gebrauchsartikel hergestellt und im eigenen Laden sowie über Dritte verkauft. 2005 hat die FAM nebenbei begonnen Kinder zu unterrichten. Ähnlich wie in der AFA besuchen diese Kindern halbtags die öffentliche Schule und verbringen die andere Hälfte des Tages in der FAM. Der Fokus des Unterrichts liegt sehr stark auf Umweltthemen.
Teil unserer Vorstandsreise letztes Jahr war eine dreitätige Schiffsreise in den Gabelungen des Archipels und zwei Tage Aufenthalt im Dorf Novo Airão. Im Hotel haben wir am letzten Morgen per Zufall Paula Cardoso Mourão kennengelernt, welche sehr gut Deutsch spricht. Paula ist Sozial- und Erziehungstherapeutin und lebt in São Paulo. Sie betreut mehrere Institutionen in Brasilien inklusive der FAM. Wir haben ihr damals vorgeschlagen bei ihrem nächsten Besuch in Manaus bei der AFA vorbeizuschauen und Kontaktdaten ausgetauscht. Anfangs März 2020 hat Paula zusammen mit zwei Kolleginnen die AFA besucht. Sie war sehr begeistert von allem und hat uns ein sehr positives Feedback gegeben.
Es war Paulas Idee, die Lehrerinnen der AFA am 12. und 13. März an einen Kurs zum Thema “Gewaltfreie Kommunikation” nach dem Konzept von Marshall B. an der FAM einzuladen. Sowohl unser Verein wie auch die Schule waren sofort begeistert. Maria hat mit den Lehrerinnen die Reise organisiert und wir haben die Kosten gedeckt.
Mit auf den Ausflug kamen neben den sieben Lehrpersonen (sechs Lehrerinnen und Marias Sohn, welcher noch dieses Jahr mit dem IT Projekt startet) noch drei Kinder und Jocianhe (Sekretärin der AFA), welche tagsüber auf die Kinder aufgepasst hat. Für die ganze Gruppe war es ein einmaliges Erlebnis. Die Reise selber und dann natürlich der Kurs. Ihren Zusammenfassungen zufolge war der Inhalt sehr relevant für ihre Tätigkeit und sie haben sehr viel mitgenommen. Zudem hatten sie die Möglichkeit ein anderes, ähnliches Projekt kennenzulernen und sich mit weiteren Lehrpersonen auszutauschen.
Für die Zukunft ist geplant, dass das AFA Team an weiteren ausgewählten Kursen teilnimmt, welche fast jeden Monat in der FAM organisiert werden. Dann wahrscheinlich nicht mehr alle zusammen, sondern zu zweit oder zu dritt. Wie es weitergeht wird nach Corona-Zeiten entschieden. Leider steht aktuell auch im Amazonas das Leben still …